Zucht rezessiver Farben: Kalifornisch Rezessiv Weiß

Zucht rezessiver Farben: Kalifornisch Rezessiv Weiß (CRW)

© Daniela Klein



Farbbeschreibung und Ausprägung

Bei CRW handelt es sich um eine Farbverteilung, die sich unterschiedlich intensiv ausprägen kann. Diese Farbausprägung hat unterschiedliche Namen, je nach Land oder gar Züchter:

Bekannt ist, dass die Farbausprägung erst sehr spät beginnt und die Tiere wie normale Standards geboren werden und sich bis zu 12-18 Monaten auch wie völlig normale Standards entwickeln und die letztendliche Ausfärbung erst im Alter von 8 Jahren gegeben ist (die Tiere dann fast ganz Weiß werden sollen).

Es gibt ganz unterschiedliche Typen dieser Tiere. Zu beobachten ist, dass man den Tieren in der Entwicklung im jüngeren Alter schon etwas ansehen / erahnen kann. Man sollte dies nicht mit dem Durchschimmern des Bandes bei hellen Standards oder Standard mit breitem Band verwechseln, gleiches gilt für Mutationen. Diese können auch schon mal seltsam aussehen.
Manche Tiere mit stärkerer Ausprägung fangen bereits im Alter von 5 Monaten an, um die Ohren und an der Nase leichte Ausprägungen zu bekommen. Andere haben jedoch selbst mit 1 Jahr noch keine sichtbaren Spuren.

Eindeutige Merkmale:

Alle Tiere dieser Ausprägung werden jedoch nicht ganz weiß. Auch verändern sich die Tiere unterschiedlich intensiv und lange.

Ebonys und Black-Velvets mit weißer Nasenspitze oder Stichelhaar sind nicht automatisch auch CRWs - hier fehlen sehr oft die typischen Merkmale um die Ohren und Augen, sowie der Fleck auf der Nase (hochgezogene weiße Zone).
Beim Stichelhaar gibt es die Vermutung, es sei möglicherweise Teil-Albinismus, der sich dominant vererbt (Voll-Albinismus vererbt sich rezessiv). Wäre es CRW, würde es also nur dann auftauchen, wenn man weiter mit CRW oder Trägern arbeitet. Hat man in einem Teil (ca. 50%) der Nachkommen also wieder weiße Haare und nicht mit CRW oder CRW-Trägern gearbeitet, kann man davon ausgehen, dass es sich nicht um CRW handelt. Auch Stichelhaare prägen sich nicht unbedingt sofort aus, was die Verwechslung mit CRW leider begünstigt.

Übersicht



Zucht von CRW

Unter den Züchtern bestehen unterschiedliche Ideen, welche Vererbung CRW mit sich bringt. Manche meinen, sie sei rezessiv, andere vermuten kumulative Vererbung, wieder andere behaupten, die CRW Böcke seien steril.

Die Farbausprägung ist nach bisherigen Erkenntnissen rezessiv. Bisher sind bei mir (Elbe Chinchilla) aus Verpaarungen CRW x normaler Farbverteilung (keine Träger!) ausschließlich Tiere ohne Merkmale gefallen.
Trägertiere unterscheiden sich nicht zwingend von nicht-Trägern. Ist man der Meinung, ein Merkmal entdeckt zu haben, welches auf die Trägereigenschaft hinweist, fällt einem dieses Merkmal auf einmal auch bei nicht-Trägern auf - und damit ist es nicht mehr eindeutig.

Zunächst ist die Zucht von CRW, die nicht über Standard gezogen wurden, die Zucht über Trägertiere am wichtigsten, um die grundsätzliche Qualität zu verbessern. Als beste Kombination wird daher auf die besten Standards mit möglichst breitem weißen Band zurückgegriffen, um mit ihnen gute Eigenschaften hinein zu züchten und die Merkmale bei Ausprägung möglicherweise zu intensivieren. Diese Standards können hell oder auch dunkel sein - dies spielt dabei keine Rolle.

Man sollte auf keinen Fall wahllos Mutationen in CRW einzukreuzen: die Mutation muss gefestigt und dies über Generationen ersichtlich sein. Nicht jedes über Mutationen gezogene CRW ist entsprechend besser -> oft ist das Gegenteil der Fall, weil keine gute Zuchtauslese / Zuchtauswahl im Vorwege durchgeführt wurde!

Bei der Einkreuzung von Velvet oder Ebony ist zu beobachten, dass die Ausprägung der Merkmale geringer ist. Mag dies mit dem Fehlen des Bandes in diesen Mutationen zu tun haben oder einfach noch bisher Zufall - das ist heute noch nicht sicher.

CRW hat keinen Letalfaktor (= nur reinerbig sichtbar am Tier), kann daher mit allem Mutationen (auch Weiß) problemlos verpaart werden. Allerdings macht eine Verpaarung mit Weiß nicht wirklich Sinn, da man hier nur die Ausprägung im reinerbigen Zustand sieht, wenn die weiße Mutation am Kopf entsprechend gefärbt ist oder keine weißen Nachkommen fallen.

Sicherlich von Nachteil ist, dass es eine sehr zeitintensive Zucht ist, da sich die Färbung erst sehr spät entwickelt und man daher lange warten muss, um Träger von Farbe unterscheiden zu können.
Man weiß zunächst nie, ob der über Träger x Träger oder Träger x CRW gefallene Nachwuchs nun CRW ist oder nicht. Wie weit letztendlich die Weiß-Ausprägung wird, ist ebenso nicht vorher zu sagen. Es geht also alles sehr langsam und man muss entsprechend geduldig sein und den Platz haben, die Tiere mehrerer Würfe 1,5 - 2 Jahre aufwachsen zu sehen.

Achtung: bitte keine Mutationen mit sichtbarem Stichelhaar in CRW einkreuzen, da dies die Linien verunreinigt. Kreuzt man Tiere mit Stichelhaar mit CRW um zu prüfen, ob es sich um CRW oder Stichelhaar handelt und es fallen nur CRW Träger mit oder ohne Stichelhaar, so sind diese bitte in gleichgeschlechtliche Haltungen zu geben, da sonst die Weiterzucht mit diesen Tieren zur Verbreitung von Stichelhaar in dieser Mutation führt.

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Weiterführende Links

Weitere Informationen zu dieser Farbe gibt es hier:
Sunset Chinchillas - CRW
For The Love Of Chinchillas - Mutationen

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