Chinchilla-Babys für die Zucht

Chinchilla-Babys für die Zucht

© Daniela Klein



Zuchttiere im Babyalter kaufen?

Um seine eigene Zucht immer weiter zu verbessern sowie frisches Blut, bessere Veranlagung sowie gute Robustheit in die eigene Zucht zu bringen, muss ein Züchter von Zeit zu Zeit neue Tiere bei anderen Züchtern erwerben.

Die Grundlagen zum Kauf sind unter folgenden Links bereits zu finden:
Kaufinfo
Zuchttauglichkeit
Grundvoraussetzungen
Äußerliche Auswahl

Ein Großteil der äußerlichen Merkmale lassen sich nicht im Jungtieralter bestimmen, siehe dazu auch:
Chinchilla-Schauen/Jungtiere

Gerade wenn man sich Chinchillas im Babyalter kauft, muss man sich genau die Linie ansehen (u.a. vorige Generationen und ggf. ausgewachsene Geschwister). Nur so erhält man eine Idee über das spätere Aussehen, welches das Tier haben könnte und kann erahnen, was in dem Tier an Vererbungsmerkmalen stecken könnte.
Aufschlussreicher ist allein schon aus diesem Grund, sich die passenden Zuchttiere erst ab einem Alter von 6 Monaten beim Züchter / auf Schau auszusuchen. Ab diesem Alter werden auch weniger negative Auswirkungen durch den Stress beim Transport und die Eingewöhnung ausgelöst.

Das Immunsystem der Babys ist die erste Zeit durch die Muttermilch gestärkt. Je weniger die Babys gesäugt werden, umso mehr muss das eigene Immunsystem das Baby schützen. Darum treten gerade im Alter ab 4 - 5 Wochen oder direkt beim Absetzen auffällig häufiger leichtere Infekte auf (die meisten bekommt der Züchter nicht mit). Wie beim Menschen auch Kinder anfälliger sind und deren Immunsystem erst einmal trainiert werden muss, ist dies auch bei Chinchilla-Jungtieren der Fall.
Wird ein Tier aus dem bestehenden Bestand in einen anderen Bestand mit anderem Keim-Milieu umgesiedelt, so bedeutet dies erst einmal Hochleistungsarbeit für das Immunsystem. Folgt dazu dann eine Futterveränderung (z.B. Umstellung des Basisfutters), ist die Belastung des Organismus noch deutlich höher.

Die Folgen können für Babys gravierender als für ältere Tiere sein:

Die Genetik / Veranlagung der Tiere verändert sich dadurch natürlich nicht. Dies muss man grundsätzlich voneinander unterscheiden. Das durch äußere Einflüsse benachteiligte Tier kann trotzdem ein gut veranlagtes Zuchttier sein. Es kann dank seiner Veranlagung entsprechende Nachkommen mit passendem Partner zeugen.
Jedoch kann sich dies bei den Kriterien wie körperlicher Zuchttauglichkeit auswirken:

Weibchen:

Böckchen:


Bei zu frühem Zuchteinsatz von Jungtieren erhöhen sich die Risiken generell noch einmal durch den normalen Zuchtstress (Brunftzeit, Deckakt, Hormonschwankungen, etc.). Die Risiken beim Weibchen sind zudem generell etwas höher als beim Böckchen. Man muss hier zunächst abwarten, wie sich die ersten Würfe verhalten und ob etwaige Nachteile doch zum Zuchtausschluss der Tieres führen müssen.

Fazit 1:
Besser ist es für die Entwicklung des Tieres, es bis zu einem gewissen Alter im Zuchtbestand zu belassen, in den es geboren wurde. Damit vermindert man die oben beschriebenen Probleme.

Fazit 2:
Wenn man schon Babys kauft, sollte man ihnen in gleichgeschlechtlichen Gruppen die Chance geben, sich entsprechend entwickeln zu können und mit frühzeitigen Weiterverkäufen warten, bis erste Würfe / Zuchtergebnisse einen Zuchtausschluss auch wirklich bestätigen.


Übersicht




Zuchttiere im Babyalter verkaufen?

Wie im Vorwege bereits beschrieben, birgt es einige Risiken, seine eigene Nachzucht bereits im Babyalter an andere Zuchten zu geben.
Man kann nie wissen, welche Auswirkungen der Umzug, die Umstellung als auch ein vielleicht zu früher Zuchteinsatz auf die Tiere haben wird. Diese Risiken geht man jedoch ein und kann sie auch nicht vermindern, indem den Tieren Aufbaumedikamente, Immunstimulierung oder Vitamin-/Mineralstoffkuren gegeben werden.

Eines sollte man sich als Züchter vor Augen halten: Nicht selten werden Jungtiere schnell von den Käufern weiter gereicht, wenn sich eben jene Probleme einstellen. Probleme, mit denen jedoch von Anfang an gerechnet werden muss, wenn der Züchter mit dem Kauf und Zuchteinsatz nicht zum entsprechenden Alter abwarten kann oder will.

Schlimmstenfalls muss man sich als Züchter dann nachsagen lassen, dass:


Fazit 1:
Ob berechtigt oder nicht - wo auch immer letztendlich die Ursachen zu suchen sind - dem Tier tut es in jeglicher Hinsicht nichts Gutes, wenn es 1) zu früh die Aufzucht-Umgebung verlässt und 2) danach noch von Zucht zu Zucht gereicht wird, weil es die äußerlichen Erwartungen nicht erfüllt.

Fazit 2:
Züchter sollten Platz genug haben, ihre Nachzuchten entsprechend lange bei sich Aufwachsen zu sehen. Nicht nur wegen der Entwicklung an sich, auch wegen der eigenen Urteilsfindung, wie gut die Nachzucht und damit letztendlich die Verpaarung der Eltern wirklich ist.

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