Die Brunft

Die Brunft

© Daniela Klein

Chinchillaweibchen werden im Alter von 4-6 Monaten geschlechtsreif. Böckchen können ebenfalls ab dem 4. Monat erfolgreich denken. Selten aber nicht unmöglich geschieht dies auch schon früher. Daher sollten Jungtiere auch nicht zu lange bei den Eltern verbleiben, um Inzucht zu vermeiden.

Chinchillaweibchen sollten im Idealfall erst im Alter von 8-12 Monaten und mit einem Mindestgewicht von 600g gedeckt werden. Oft passiert es früher, dies kann man manchmal nicht verhindern, sollte es aber versuchen, indem man sie bis dahin in gleichgeschlechtlichen Gruppen hält.


Wenn ein Weibchen in der Zucht brünstig wird, dauert es manchmal nicht allzu lange, bis die anderen geschlechtsreifen Weibchen ebenfalls brünstig werden. Manche Züchter sprechen davon, dass sich die Weibchen untereinander durch die Gerüche und Verhaltensweisen "anstecken" würden. Aus diesem Grunde fallen die Wurftermine in der Zucht oft in den gleichen Zeitraum. Werden die Weibchen dann wieder gedeckt, fällt auch der Folgewurftermin mit den anderen Weibchen in einen gleichen Zeitraum. Oft beobachten kann man, dass Brunft oder Geburt um Vollmond herum häufiger sind.

Wenn das Weibchen in die Brunft (auch Hitze genant) kommt, öffnet sich die schlitzförmige Scheide (Queröffnung zwischen After und Harnzapfen) und ein Hitzepfropfen oder etwas Sekret tritt aus. Dieser wird selten gefunden, da er sehr klein und beige-weiß-farbend ist (ähnlich dem Streu) und auch sehr oft vom Weibchen gefressen wird.


Brunftpfropfen


Die Brunft wiederholt sich alle 28 bis 34 Tage. Der Deckzeitraum kann sich 3 - 5 Tage hinziehen, wobei die Hauptbrunst nur 10 - 15 Stunden dauert und meist nachts stattfindet.

Die Brunft tritt so lange im beschriebenen Zyklus ein, biss das Weibchen gedeckt wird oder sie durch äußere Umstände (Stress, falsche Ernährung, ungewünschtes Partnertier, kein männlicher Partner) ausfallen kann.


Der Ablauf:
Zu Beginn der Hitze wird das Weibchen oft nervös und motzig. Auch der Bock merkt, was mit dem Weibchen vor sich geht und wird meist aktiver. Das Männchen steht unter Strom und seine Hoden schwellen oftmals klar sichtbar an. Außerdem wird sich das Männchen in der Zeit häufig gut sichtbar seinen Penis reinigen oder an ihm zur Selbstbefriedigung nuckeln und auch das Weibchen putzt häufiger unten herum.
- Immer heftigeres Schwanzwedeln, heftigem Schnüffeln auf den Spuren des Weibchen (an ihren Kötteln und Pfützen) und hinten an ihr selber, immer lauter werdende piepende Rufe, und Versuche, sie intensiv rund um die Augen und Ohren zu beknabbern ...

Also spätestens 1-2 Tage vor der eigentlichen Hitze kündigt sich das Ereignis auch ohne eingehende Untersuchung bereits sichtbar an, wenn man das Verhalten der beiden Partner genau beobachtet. Es gibt allerdings auch Paare, bei denen bekommen selbst erfahrene Züchter keine Anzeichen mit.

Hinweis: Viele Chinchillas nehmen während dieser Phase leicht ab. Um die 5 % des Gewichtes sind normal, daher sollte das Ausgangsgewicht und das entsprechende Polster von Zuchttieren ausreichend sein. Ist dies nicht der Fall, bleibt meist der natürliche Zyklus aus oder eine Trächtigkeit kommt nicht zu stande. Auch eine Resorbtion der Föten im Anfangsstadium kann dadurch verursacht werden.

In der Hitze ist das Weibchen dann ganz offen und für das Männchen gibt es kein Halten mehr...

Achtung: direkt nach dem Wurf der Jungen ist das Weibchen wieder aufnahmefähig (bis 10 Tage nach der Geburt)! Das kann selten auch schon bis zu 3 Tage vor dem Wurf möglich sein!