© Daniela Klein
Siehe auch Komplikationen - Verschlossene Augen beim Baby.
Böckchen, 2 Tage alt Weibchen, 2 Tage alt
Das Geburtsgewicht der Jungen liegt im Normalfall zwischen 35 und 65 g, dies hängt von der Wurfgröße und der Größe der Elterntiere ab. Auch
die Ernährung spielt dabei eine sehr große Rolle.
Nach der Geburt sollten in den ersten Tagen die Babys täglich zur gleichen Zeit gewogen werden. In den ersten 2 Tagen können sie
bis 10% vom Geburtsgewicht abnehmen, aber spätestens am 3.-4. Tag sollten sie täglich zwischen 2 und 4 g zunehmen. Tun sie das nicht, hat die Mama
entweder zu wenig Milch, dann empfiehlt es sich zuzufüttern
oder mit den Jungen ist etwas nicht in Ordnung!
Als Faustregel gilt, dass ein Chinchillajunges nach 3 Wochen sein Geburtsgewicht verdoppelt haben sollte. Trifft dies nicht zu, hat die Mutter entweder zu wenig Milch,
ist krank oder das Junge leidet unter Entwicklungsstörungen
oder anderer Erkrankungen.
Hinweis: auch das Muttertier
sollte am Tag der Geburt und dann regelmäßig alle 3-4 Tage gewogen werden. Ein
Gewichtsverlust von bis zu 10% innerhalb 4 Wochen nach der Geburt kann
vorkommen, hier sollte darauf geachtet werden, dass die Ernährung auf die
Säuge-/Tragezeit abgestimmt ist. Eine Unterverssorgung kann eine Ursache sein!
Zuchttiere haben andere Bedürfnisse als gleichgeschlechtlich gehaltene Tiere.
Dies sollte man immer in Betracht ziehen, wenn es zu Schwierigkeiten kommt!
Chinchillas sind Nestflüchter und fangen schon in der ersten Lebenswoche an, Heu
und Futter zu knabbern. Dies ist für die Entwicklung und die Darmaktivität sehr
wichtig.
Kommt es zu Schwierigkeiten (Gewichtsverlust/-starke Schwankungen),
sollte neben Ursachenforschung und Problemlösung auch unterstützt werden. Hierzu
eignen sich u.a. spezielle Milchpellets, die es in auf Chinchillas
spezialisierten Online-Shops zu kaufen gibt (benötigt werden ca. 1,5 -2 TL pro
Tag).
junges Pink-Weiß
Chinchillas sollten, wenn die Mutter nach der Geburt wieder gedeckt wurde, zwischen 8 und 10 Wochen abgesetzt werden (also von der Mutter getrennt)
und möglichst gleichgeschlechtlich in Jungtiergruppen unter gebracht werden, da sie sonst die Mutter zu
sehr belasten, denn diese muss schon wieder neue Babys im Mutterleib versorgen und gleichzeitig stillen.
Wenn die Babys zu lange dabei bleiben, kann es passieren, dass die Babys im Mutterleib sich nicht gut entwickeln. Sollte die Mama nicht gedeckt sein, sollte man die
männlichen Babys
nicht länger als 12 Wochen bei der Mama lassen und wenn der
Vater dabei ist, auch die weiblcihen Babys nicht länger als 12 Wochen (Inzuchtgefahr).
Wichtig: Die Babys sollten beim Absetzen über 200 g wiegen und selbständig
fressen!
Video "Kindergarten 1" von Sylvia B.
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Video "Kindergarten 2" von Sylvia B.
(1049 KB)
Es ist wichtig, wenn man die Babys abgesetzt hat, die Zitzen zu kontrollieren, ob noch große Milchproduktion vorhanden ist und die Zitzen stark anschwellen und rot und hart werden. Wenn ja, empfiehlt es sich die Babys täglich noch einmal für 1 - 2 Stunden zur Mama zum Absaugen zu setzen, damit es nicht zur Entzündung kommt.
Zusätzlich kann man, wenn es das Chinchilla zulässt, die Zitzen mit ins Handtuch gewickeltem Eis kühlen. Auch Melkfett mit Ringelblumensalbe lässt die Zitzen abschwellen, sollte sich jedoch nicht schnell eine Besserung erkennen lassen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Auch die Jungen sollten gut beobachtet werden: plötzlicher Entwicklungs- /
Gewichtseinbruch und/oder Durchfall kann auf ein gestörtes Fressverhalten oder
eine Erkrankung hinweisen (häufig Giardienbefall als Ursache). Hier ist ein
Tierarzt aufzusuchen und eine spezielle Kotanalyse ratsam, sollte sich das
Problem nicht nach 2 Tagen geben.
Weiß-Violett-Scheck (Violettschimmer auf dem Rücken)
Richtwerte:
Nach 4 Wochen wiegen die Jungen zwischen 85 und 180 g, nach 8 Wochen zwischen 200 und 350g.
Chinchillas sind in der Regel zwischen 12 und 18 Monaten ausgewachsen.
Manche Linien wachsen allerdings auch nach 20 - 24 Monaten noch einmal und
nehmen bis zu 15% des Körpergewichtes zu. Während des Wachstums kann man auch erkennen, wie sich das Fell verändert.
Chinchillas wachsen nicht einheitlich - mal ist der Kopf im Verhältnis zum Körper riesig und/oder spitz, mal sind die Füße ganz groß im Verhältnis zum Körper.
Mal sind sie lang und wirken schlank - mal rund. Das sagt ncihts darüber aus,
wie die kleinen ausgewachsen aussehen werden.
Auch machen die Chinchillas Wachstumsschübe durch, die bei jedem Tier zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt auftreten können.
Selbst bei Geschwistern.
Das Fell erreicht das erste Mal seine endgültige Farbe zwischen 8 und 12 Monaten. Das Ausbreiten der Farbe kann man manchmal beobachten. Es fängt auf dem Rücken und auf der Stirn an und zieht sich im Laufe der Zeit über das Tier. Manchmal kann man die Ränder gut sehen und auf dem Kopf in der Mitte bildet sich ein kleines dunkleres Dreieck, welches immer größer wird und sich im Laufe der Ausfärbung über den gesamten Kopf ausbreitet.
Schecken-/Weißvariationen verändern sich sehr stark. Wie ein solches Tier
später aussieht, kann man nicht sicher vorher sagen. Indikator ist, wenn nach
wenigen Tagen nach dem "Aufplüschen" die Unterzone dunkler Flecken/Stellen
silber oder weiß wird - dort wird das Fell dann sicher weiter aufhellen.
Pastell-Ebony in der Ausfärbungsphase,
zu erkennen an dem deutlichen
Rand, der sich nach unten zieht
Es handelt sich dabei aber nicht um eine Velvet-Zeichnung. Diese breitet sich zuerst über Nase und Augen aus.
junges Black-Velvet,
zu erkennen an der
schwarz gefärbten Gesichtspartie
Jungtiere sollten möglichst nicht direkt nach dem Absetzen ins neue Heim ziehen.
Lieber noch 2 Wochen nach dem Absetzen im "Kindergarten" beobachten und wenn
alles gut verläuft, können sie mit einer Tüte des gewohnten Futters ins neue
Heim umziehen. Damit es nicht zu Entwicklungsstörungen kommt, sollte das
ursprüngliche Futter möglichst lange während der Entwicklung gegeben werden und
eine Futterumstellung sehr sehr langsam durchgeführt werden (1-2 Monate). Dies
beugt Wachstumsstops und Entwicklungsverzögerungen vor.
Hinweis:
Es kann schon ein sehr großes Problem sein, immer wieder Jungtiere zu bekommen, gerade, wenn es Standards
aus Verpaarungen mit Mutationen sind oder Tiere ohne Abstammungsnachweise, findet man schwer ein neues zu Hause und auch bei einigen Mutationen (z.B.
Beige oder helles Ebony) gibt es bereits Schwierigkeiten!
Bei einer Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren und bis zu 3x Nachwuchs im Jahr mit zwischen 1 und 4 Babys, kann man sich sehr gut ausrechnen, wie schnell das schwierig werden könnte. Es ist sehr wichtig und verantwortungsbewusst, über Alternativen nachzudenken, bevor Chinchilla aus der Not heraus in der Zoohandlung landen oder an irgendwelche Leute abgegeben werden müssen, weil die eigenen Kontakte erschöpft sind!
Wichtig: genügend Ausweichkäfige für gleichgeschlechtliche
(!) Kindergärten sollten vorhanden sein, da sich Geschwister nicht immer
langfristig vertragen müssen!